SiP Talk #2
LITERATUR UND PHYSIK:
Thomas Lehr, das Licht der Erkenntnis im literarischen Spekturm
Literatur und Physik bedienen sich unterschiedlicher Ausdrucksformen: unsere Alltagssprache auf der einen, Mathematik auf der anderen Seite. Und sie beziehen sich auf unterschiedliche Erfahrungen: einerseits auf unsere persönlichen Auseinandersetzung mit Themen wie Liebe, Tod, Krieg und dem Sinn des Lebens und andererseits auf Laborerfahrungen mit Lasern, Elementarteilchen, und den allgemeinen Naturgesetzen. Auf den ersten Blick haben Literatur und Physik also nicht viel gemein. Dass dies so nicht stimmt, zeigt das Werk des renommierten Schriftstellers Thomas Lehr.
Lehr studierte Biochemie und interessierte sich fortan für Naturwissenschaften und Mathematik als Kräfte, die sehr wohl Einfluss auf unseren Alltagsleben haben und deswegen auch für Schriftsteller von Interesse sind. So liess sich Lehr bei seinem Roman „42“ von der Forschung am CERN inspirieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind in Lehrs Prosa mehr als blosser Hintergrund der Geschichten. Sie sind wirkmächtige Gedankenexperimente. Das gleiche liesse sich auch über bedeutende Kunstwerke sagen. Newton und Shakespeare, Musil und Einstein – Lehr sieht in ihnen Autoren mit grossen Visionen, in denen sich intellektuelle Kühnheit manifestiert. Und so sollten Literatur und Naturwissenschaften sich nicht gegenseitig bewundern oder missachten, sondern sich vielmehr gegenseitig bei der Herstellung grosser Visionen inspirieren. Das Panel wird – im Anschluss an einen Input Thomas Lehrs – über die vielfältigen Beziehungen von Literatur und Naturwissenschaften diskutieren.
Donnerstag, 5. Oktober 2017, 18.00 - ca. 19.30, Apéro
ETH Zentrum, Alumni Pavillon, MM C78.1
Begrüssung:
Michael Hampe, Vorsteher Departement D-GESS
Teilnehmer:
Thomas Lehr (Autor)
Michael Hampe (D-GESS)
Norman Sieroka (D-PHYS / D-GESS)
Philipp Theisohn (UZH / D-GESS)
Andreas Kilcher (D-GESS, Moderation)