Dr. Arvi-Antti Erik Särkelä

Arvi Särkelä ist Postdoktorand an der ETH. Er studierte Soziologie, Philosophie, Volkswirtschaftslehre und Journalismus an der Universität Helsinki, Finnland, und schloss sein Studium 2010 mit der Höschstnote ab. Er studierte Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Deutschland, 2008-2010. Er schloss sein Studium mit einer von Axel Honneth betreuten Masterarbeit über Deweys Philosophie der Anerkennungskämpfe zwischen sozialen Gruppen mit der Höchstnote ab. Anschliessend promovierte er in Frankfurt im Fach Philosophie und arbeitete gleichzeitig am Institut für Sozialforschung (IfS), wo er den Internationalen Arbeitskreis für Kritische Theorie koordinierte. Während seines Promotionsstudiums besuchte er im Herbstsemester 2012 die Columbia University. Seine von Axel Honneth und Arto Laitinen betreute Dissertation über Hegel, Dewey und die immanente Kritik reichte er im Januar 2016 ein; sie wurde mit summa cum laude verzeichnet. Von 2016 bis 2022 arbeitete er als Oberassistent an der Universität Luzern. Dort erhielt er zusammen mit Martin Hartmann das SNF-Projekt «Eine Diagnose sozialer Pathologien? Variationen des Naturalismus in der Sozialphilosophie» für 2017-2020. In Luzern unterrichtete er 24 verschiedene Kurse in Sozialphilosophie, Kulturphilosophie, Ethik und Ästhetik, baute einen MA-Studiengang in Philosophy, Politics and Economics auf und betreute rund 40 Ba- und MA-Arbeiten. Im April 2019 wurde ihm der Title of Docent (finnisches Habilitationsäquivalent) an der Universität Tampere, Finnland, verliehen. Das Frühjahrssemester 2020 verbrachte er im Forschungsaufenthalt an der Université de Paris Nanterre (SNSF Scientific Exchanges, eingeladen von Emmanuel Renault). Im Herbst 2022 wurde ihm und Michael Hampe das SNF-Projekt «Die Gesten der Philosophie: Zeigende Philosophie 1920-1970» bewilligt, auf das er seine aktuelle Forschung konzentriert. Das Frühjahrssemester 2023 hat er im Forschungsaufenthalt im von Wright-Wittgenstein-Archiv an der Universität Helsinki verbracht. Im Februar 2024 hat er seine Habilitation mit venia legendi in der Philosophie an der Universität Luzern abgeschlossen.  

Die Forschungsschwerpunkte von Arvi Särkelä sind Sozialphilosophie, Kulturphilosophie, Naturphilosophie, Ethik, Ästhetik und Geschichte der Philosophie. Er hat zahlreiche Artikel über Dewey, Adorno, Hegel, Nietzsche, Wittgenstein, Emerson und Freud, über die Kritische Theorie, den Pragmatismus, den Deutschen Idealismus, die (post-)analytische Philosophie und den Naturalismus sowie über die Idee der sozialen Pathologie veröffentlicht. Er ist der Autor des Buches Immanente Kritik und soziales Leben: Selbsttransformative Praxis nach Hegel und Dewey (Klostermann 2018). Gemeinsam mit Axel Honneth ist er Herausgeber der deutschen Ausgabe von John Deweys Vorlesungen in China zur Sozialphilosophie: John Dewey, Sozialphilosophie: Vorlesungen in China 1919/20 (Suhrkamp 2019). Ausserdem ist er zusammen mit Martin Hartmann Herausgeber des Buches Naturalism and Social Philosophy (Rowman and Littlefield 2023). Er hat drei Sonderhefte zu Dewey und zur Anerkennungstheorie mit mitherausgegeben. Er ist einer der Autor*innen von «Critical Naturalism: A Manifesto» (Krisis 2022, www.criticalnaturalism.comcall_made) und regelmässiger Kolumnist für die Monatszeitschrift Ny Tid. Er hat gerade eine Monographie über erschliessende Kritik abgeschlossen, der den Titel Vicious Circles: Adaptation, Exemplarity, and Disclosing Critique of Society trägt. Darin versucht er, eine Praxis philosophischer Gesellschaftskritik zu erschliessen, indem er die Geschichte einer kritischen Metapher, nämlich «einen Kreis um den Kreis ziehen», von Emerson über Nietzsche, Dewey und Freud bis zu Adorno erzählt.